ich kann es nicht glauben. Sie hat es wieder getan die Diva und dabei hatte ich gedacht das jetzt endlich mal Ruhe nachdem die Pumpe, Zange und Bremsscheibe schon erneuert werden mussten, aber das Luder meint anscheinend das ich zu viel mit der hinteren Bremse Arbeite. Nun gut ich sollte aber lieber mal davon ausgehen das sich hier eine Dauerbaustelle auftun könnte. Aber es wäre einer Diva unwürdig wenn Sie sich dieses mal nicht etwas Neues hat einfallen lassen. In der Letzten Zeit ist mir ausgefallen das die Zange ein sich immer vergrößerndes Spiel am Bremsanker bekommen hat.  Da die kleine ja bald wieder zur  Zweijährigen Vorsorgeuntersuchung muss habe ich die Bremse mal komplett demontiert um die Ursache des Spieles zu finden. Die Suche nicht viel Zeit in Anspruch genommen und mir zum ersten Mal die Sprache geraubt. Kaum zu glauben was beim Verlegen zum Vorschein kam. Bekannt ist ja das das allen Bimota`s der Ruf vorauseilt sie hätten nur die Feinsten und Leichtesten Fräß und Drehteile. Bisher habe ich dem auch immer zugestimmt den die man kann sich nicht dran Satt sehen. Bis auf einer Ausnahme welche ich jetzt zu sehen bekam.

Es gibt ja mehrere Arten das Bremsmoment in das Fahrwerk zu leiten. Die meistverwendete ist wohl das Drehmoment der Zange, welche auf einer Ankerplatte verschraubt ist, über ein Zug oder Druckstrebe in den Hauptrahmen des Motorrad zu leiten. Nicht ganz so gut ist es dieses Moment direkt in die Schwinge zu leiten es hat aber den Vorteil das dieses Verfahren einfacher von Aufbau ist und dadurch Bedingt ein klaren Gewichtsvorteil mit sich bringt. Da bei Bimota ein Schwerpunkt auf Leichtbau liegt wurde die einfachere Lösung verbaut. Ein durch die Schwinge gestecktes und beidseitig verschweißtes Alu-Drehteil nimmt die auftretenden Kräfte von Bremsanker auf. Der Bremsanker hat, um sich beim Kettenspannen verschieben zu können, ein Langloch so das immer ein wenig Spiel zwischen den Anker und dem Bolzen ist.

Und hier liegt nun der Schwachpunkt in der Konstruktion. Im Laufe der Zeit wird Material von dem Bolzen abgetragen. Gleiches trifft zwar auch auf den Anker zu aber, zumindest bei mir, wäre das noch nicht kritisch geworden. Aber das sich beide Materialabtragungen summierten hatte ich ein beträchtliches Spiel.

Nun kann man nicht, zumindest ich nicht, den eingeschweißten Bolzen so einfach gegen einen neuen Ersetzen. Wie aufwendig dieses ist kann sich jeder selbst vorstellen. Also musste eine anderes Haltbare und vor allen Dingen dauerhafte Lösung gefunden werde. Mein erster Gedanke war die Kräfte über eine Druckstrebe in den Rahmen zu leiten. Was Technisch Möglich ist ich aber auf Zeitaufwendig und da ja die neue Saison vor der Tür steht erst mal von mir auf später verschoben worden ist. Einfacher und bei genauer Betrachtung auf Haltbar ist es den Zapfen des Bolzens bündig Abzuschneiden. Diesen „Verschnitt“ kann man dann durch eine Bundhülse ersetzen. Dazu muss der allerdings der verbleibende Zapfen aufgebohrt und mit einen Gewinde versehen werden welche die Schraube aufnimmt mit der die Bundbuchse befestigt wird. Ich habe dieses Gewinde gleich mit einem Gewindeeisatz versehen und natürlich eine Hochfeste Schraube verwendet. Baumarktqualitäten sind hier absolut fehl am Platz. Um noch mal zurück zur verwendeten Bundbuchse zu kommen. Deren Durchmesser habe ich gleich mit Aufmaß versehen. Dieses hat dann den Vorteil dass man das Langloch im Bremsanker nacharbeiten kann und somit das Spiel wieder auf „Neuwertig“ einstellen. Die Buchse habe ich auf Nichtroster gefertigt und somit auch eine günstigere Materialpaarung zu erhalten.

Hier nun das Schema wie ich es gelöst habe und die Zeichnung der Bundbuchse. Und dann noch ein Bilder die für sich selbst sprechen.